Das Thema Consent Management ist seit der DSGVO stark in den Fokus von Website-Betreibern und Online-Marketing-Experten gerückt. Google bietet mit dem Consent Mode eine Lösung an, die Unternehmen hilft, Daten auch bei eingeschränkter Einwilligung der Nutzer korrekt zu erfassen und zu verarbeiten. In diesem Beitrag schauen wir uns die verschiedenen Consent-Werte genauer an – von den alten „G-Werten“ wie G100, G101 und G111 bis hin zu den modernen GCD-Werten, die mehr Granularität und Flexibilität bieten.
Alte Werte im Google Consent Mode: G100, G101, G111
Bevor der Google Consent Mode über die granularen GCD-Werte verfügte, wurden einfachere Signale genutzt, um den Grad der Zustimmung festzulegen. Die Werte G100, G101 und G111 stellten die drei grundlegenden Szenarien der Nutzerzustimmung dar:
- G100: Keine Zustimmung für Analytics und Ads. Es werden keine Cookies für Tracking-Zwecke gesetzt. Lediglich essentielle Cookies werden verarbeitet, um die grundlegende Funktionalität sicherzustellen.
- G101: Zustimmung für Analytics, jedoch keine Zustimmung für Ads. Google Analytics ist funktionsfähig, aber Werbe-Cookies werden nicht genutzt.
- G111: Vollständige Zustimmung für Analytics und Ads. Alle Tracking-Cookies werden uneingeschränkt gesetzt und genutzt.
Diese Werte waren einfach und boten eine erste Möglichkeit, Consent-Entscheidungen der Nutzer zu reflektieren. Sie waren jedoch begrenzt in ihrer Granularität, da sie keine differenzierte Einwilligung für jede Art von Datenverarbeitung ermöglichten. Granularität, da nicht für jede Art von Datenverarbeitung differenziert werden konnte.
Die neuen GCD-Werte: Mehr Granularität für mehr Flexibilität
Mit dem Google Consent Mode wurden die GCD-Werte eingeführt, um ein detaillierteres Consent-Management zu ermöglichen. Die GCD-Werte können wie folgt dargestellt werden: 13l3l3l2l1l1
. Diese Werte sind durch das l
-Zeichen getrennt und stellen die Einwilligung für verschiedene Tracking-Zwecke dar. Hier ein Beispiel zur Erklärung:
- Global Consent ID (13): Diese ID beschreibt die aktuelle globale Consent-Konfiguration.
- Analytics Zustimmung (3): Der Wert
3
steht für eine volle Zustimmung für die Nutzung von Analytics-Daten. - Ads Zustimmung (3): Der Wert
3
steht für eine volle Zustimmung zur Nutzung von Werbe-Daten. - Tracking Zustimmung (2): Der Wert
2
steht für eine teilweise Zustimmung für Tracking. Es werden nur bestimmte Tracking-Methoden zugelassen, wie z. B. eingeschränkte Retargeting-Maßnahmen. - Social Media Zustimmung (1): Der Wert
1
bedeutet grundlegende Zustimmung, etwa zur Einbindung von Social Media Widgets. - Enhanced Conversions Zustimmung (1): Der Wert
1
bedeutet eine grundlegende Zustimmung für Enhanced Conversions.
Vergleich der alten und neuen Werte
Die alten G-Werte können wie folgt auf die neuen GCD-Werte übertragen werden, um deren Granularität zu verdeutlichen:
Alter Wert | Neuer Wert (gcd -Format) | Bedeutung |
---|---|---|
G100 | 13l0l0l0l0l0 | Keine Zustimmung für Analytics, Ads, Tracking, Social Media oder Enhanced Conversions. |
G101 | 13l3l0l0l0l0 | Zustimmung nur für Analytics, keine Zustimmung für Ads, Tracking, Social Media oder Enhanced Conversions. |
G111 | 13l3l3l3l3l3 | Zustimmung für Analytics, Ads, Tracking, Social Media und Enhanced Conversions. |
Die neuen Werte bieten eine höhere Granularität, da für jede Art der Datenverarbeitung spezifische Einwilligungsstufen definiert werden können.
Erweiterte GCD-Werte und andere Varianten
Neben den üblichen GCD-Werten gibt es auch komplexere Varianten, die zusätzliche Symbole wie v
und P
enthalten können. Ein Beispiel hierfür ist der Wert 13v3vPv2v5l1
:
- Global Consent ID (13): Diese ID beschreibt die aktuelle globale Consent-Konfiguration.
- Analytics Zustimmung (3): Der Wert
3
steht für eine volle Zustimmung zu Analytics. - Ads Zustimmung (P): Das Symbol
P
beschreibt eine partielle Zustimmung. Dies bedeutet, dass nur bestimmte Ads-bezogene Daten gesammelt werden dürfen, während andere, wie persönliche Präferenzen oder detaillierte Nutzerinteraktionen, nicht erfasst werden. Beispielsweise werden nur aggregierte Daten gesammelt, die keine individuellen Nutzerprofile ermöglichen. - Tracking Zustimmung (2): Der Wert
2
steht für eine teilweise Zustimmung für Tracking, sodass nur bestimmte Tracking-Maßnahmen erlaubt sind. - Weitere Zustimmung (5): Der Wert
5
beschreibt eine erweiterte Zustimmung für eine spezifische Art der Datenverarbeitung, die über die Standardkategorien hinausgeht, z. B. zusätzliche Conversion-Tracking-Methoden. - Social Media Zustimmung (1): Der Wert
1
bedeutet eine grundlegende Zustimmung, z. B. zur Einbindung von Social Media Widgets.
Das Symbol v
trennt unterschiedliche Einwilligungszweige voneinander und zeigt eine tiefere Verzweigung in der Einwilligungsstruktur an. Es wird verwendet, um verschiedene Ebenen der Datenverarbeitung innerhalb einer bestimmten Kategorie zu unterscheiden. Diese Symbole ermöglichen eine präzisere Abstimmung der Einwilligungen, die oft von bestimmten Consent Management Providers (CMPs) definiert werden, um komplexe Szenarien der Datenverarbeitung detaillierter zu steuern.
Tabelle aller möglichen GCD-Werte und ihre Bedeutung
Um die Vielfalt der möglichen GCD-Werte besser zu verstehen, folgt hier eine detaillierte Tabelle mit den möglichen Kombinationen und deren Bedeutung:
GCD-Wert | Analytics | Ads | Tracking | Social Media | Enhanced Conversions | Bedeutung |
---|---|---|---|---|---|---|
13l0l0l0l0l0 | Keine | Keine | Keine | Keine | Keine | Keine Zustimmung für irgendeine Datenverarbeitung. |
13l3l0l0l0l0 | Voll | Keine | Keine | Keine | Keine | Zustimmung nur für Analytics. |
13l3l3l0l0l0 | Voll | Voll | Keine | Keine | Keine | Zustimmung für Analytics und Ads, jedoch keine Zustimmung für andere Datenverarbeitungen. |
13l3l3l2l0l0 | Voll | Voll | Teilweise | Keine | Keine | Zustimmung für Analytics, Ads und teilweise für Tracking. |
13l3l3l3l0l0 | Voll | Voll | Voll | Keine | Keine | Zustimmung für Analytics, Ads und vollständiges Tracking. |
13l3l3l3l1l0 | Voll | Voll | Voll | Grundlegend | Keine | Zustimmung für Analytics, Ads, Tracking und grundlegende Zustimmung für Social Media. |
13l3l3l3l3l0 | Voll | Voll | Voll | Voll | Keine | Zustimmung für Analytics, Ads, Tracking und vollständige Zustimmung für Social Media. |
13l3l3l3l3l3 | Voll | Voll | Voll | Voll | Voll | Zustimmung für alle Kategorien: Analytics, Ads, Tracking, Social Media und Enhanced Conversions. |
13l3l0l0l1l1 | Voll | Keine | Keine | Grundlegend | Grundlegend | Zustimmung für Analytics sowie grundlegende Zustimmung für Social Media und Enhanced Conversions. |
13l0l3l0l0l0 | Keine | Voll | Keine | Keine | Keine | Zustimmung nur für Ads. |
13l2l2l2l2l2 | Teilweise | Teilweise | Teilweise | Teilweise | Teilweise | Teilweise Zustimmung für alle Kategorien, mit Einschränkungen für bestimmte Zwecke der Datenverarbeitung. |
Diese Tabelle verdeutlicht die zahlreichen Kombinationen, um den individuellen Consent für verschiedene Datenverarbeitungsarten flexibel und granular zu steuern. Dies ermöglicht eine fein abgestimmte Anpassung an die Bedürfnisse der Nutzer und die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen.
Tipp: Verwendung der Chrome-Erweiterung „Tag Explorer“ zur Analyse von Consent-Daten
Um die Einwilligungsdaten und das Tracking auf einer Website genauer zu analysieren, kannst du die Chrome-Erweiterung Tag Explorer verwenden. Diese Erweiterung ermöglicht es dir, die Tags und deren Konfigurationen – einschließlich Consent-Informationen – detailliert einzusehen. Du kannst die Erweiterung über den folgenden Link installieren:
Tag Explorer – Chrome Web Store
Mit dem Tag Explorer kannst du überprüfen, welche Tags auf deiner Website aktiv sind, wie der Consent umgesetzt ist und welche Daten aktuell gesammelt werden. Das erleichtert die Analyse und Optimierung deines Consent-Managements erheblich.
Fazit
Mit der Einführung der neuen GCD-Werte wird das Consent-Management in Google-Produkten weitaus detaillierter und flexibler. Die alten G-Werte wie G100, G101 und G111 boten eine grundsätzliche Möglichkeit zur Verwaltung der Zustimmung, während die neuen GCD-Werte eine differenziertere Kontrolle erlauben. Besonders für Unternehmen, die unterschiedliche Kategorien der Datenverarbeitung trennen müssen, sind die neuen GCD-Werte eine wertvolle Erweiterung.